Die erste Blumenthaler Burganlage wurde ca. 1250 erbaut. Die folgenden ständigen Streitereien mit den Bremern endeten mit einem Friedensdiktat, demzufolge die Burg Blumenthal 1305 abgerissen werden musste.
Zwischen Blumenthaler Aue und Beckedorfer Beeke wurde um das Jahr 1350 das Haus Blomendal gebaut. Es wurde 1436 mit dem umliegenden Amtsbereich gegen Zahlung von 1400 Rheinischen Gulden dem Rat der Stadt Bremen überlassen.
Die ursprüngliche Besiedlung erfolgte entlang der Weser gemäß den natürlichen Gegebenheiten. Häuser wurden auf höhergelegenen Stellen des Geestrückens in Wesernähe gebaut. Auf diese Weise hatten Schiffbauer, Kahnschiffer und Fischer ihre Arbeitsplätze direkt vor der Haustür. In der Marsch konnten Höfe und Katen nur auf künstlichen Wurten oder am Geestrand gebaut werden. In der Heide entstanden weit voneinander entfernte Einzelgehöfte.
Ab 1741 wurde Blumenthal von Hannover aus verwaltet und ab 1866 kam es unter preußische Verwaltung.
Mit der Industrialisierung änderte sich das Ortsbild drastisch. Nicht nur Industriebauten selbst sondern auch Wohnungen für die Arbeitnehmer als moderne Wohnsiedlungen in aufgelockerter Bauweise im sandigen Heideland entstanden in der ersten Zuwanderungswelle.
In den 1920er Jahren entstand das Blumenthaler Wappen (vergleiche Startseite). Es symbolisiert die Lage am Strom, die nahe Verbindung mit der Schifffahrt, mit dem Kammbalken den bedeutenden Bezug zur Bremer Wollkämmerei und mit den Zahnrädern die Verbindung zu den ansässigen Gewerbebetrieben ebenso wie die Entstehungsgeschichte aus fünf selbständigen Gemeinden.
Im Jahre 1939 wurde eine Gebietsreform durchgeführt, bei der der Stadtteil Blumenthal mit seinen fünf Ortsteilen nach Bremen eingemeindet wurde. Die dabei verlorene kommunale Selbständigkeit wird kompensiert durch die Teilhabe an der wirtschaftlich-kulturellen Entwicklung der Großstadt Bremen.
Eine zweite große Zuwanderungswelle gab es in Blumenthal nach dem zweiten Weltkrieg. Mangels adäquater Unterbringungsmöglichkeiten ergaben sich elende Wohnverhältnisse , die das Ortsbild über Jahre hin prägten. Zur Abhilfe wurden mehrgeschossige Häuser errichtet in geschlossener Wohnbebauung. In den 100 Jahren von 1885 bis 1985 wuchs die Bevölkerung von rund 3.500 auf 34.000 Einwohner - nahezu eine Verzehnfachung!
Mit Verabschiedung des Ortsamtsgesetzes durch die Bremische Bürgerschaft 1946 erhält der Stadtteil Blumenthal den Status „Ortsamt“.
Bis heute ist im Bewusstsein der Bevölkerung die Zuordnung zur Stadt Bremen sekundär. Dies spiegelt sich beispielsweise wieder in dem Ausdruck „Wir fahren nach Bremen.“ anstelle von „Wir fahren in die Innenstadt.“ Dazu trägt sicherlich die Randlage des Stadtteils bei. Immerhin beträgt die Entfernung vom nördlichsten Zipfel des Stadtteils bis zum Roland auf dem Marktplatz über 30 km!
Seit 1975 bzw. 2009 ist die Straßenverbindung B 74, B 74 neu und A 270 zusammen mit der Farge-Vegesacker Eisenbahn eine wichtige Verkehrsverbindung zur Stadt. Im Sommer ist Blumenthal auch auf dem Wasserwege mit den Fährschiffen z. B. ab Martini-Anleger zu erreichen.